Wiederaufbau Dresdens nach den schrecklichen Bombenangriffen am Ende des Zweiten Weltkriegs, 1945–1970.H
RHP 7-9 Minuten 19.11.2020
Dresden im März 1945.
Im letzten Winter des Zweiten Weltkriegs wurde Dresden in Ostdeutschland in Schutt und Asche gelegt. Zehntausende verloren ihr Leben und es entfachte eine erbitterte Debatte darüber, ob der Angriff gerechtfertigt war.
Dresden war die Hauptstadt des Bundeslandes Sachsen und lag an der Elbe. Es war ein kulturelles Zentrum mit berühmten Sehenswürdigkeiten wie der Frauenkirche und wurde das Florenz der Elbe genannt.
Die Einwohnerzahl der Stadt konnte weitgehend nur geschätzt werden, da kurz vor dem Bombenangriff Flüchtlinge in die Stadt strömten, als sowjetische Truppen in den Osten der Stadt vorrückten. Allgemeine Schätzungen gehen jedoch davon aus, dass die Einwohnerzahl zum Zeitpunkt der Bombenangriffe über 650.000 betrug.
Die zerstörte Stadt vom Rathaus aus gesehen. 1945.
Anfang 1945 trafen sich die alliierten Kommandeure, um „Thunderclap“ zu planen, einen neuen Plan zur strategischen Bombardierung Deutschlands, insbesondere um den Vormarsch der sowjetischen Truppen zu unterstützen.
Sie argumentierten, dass die sowjetischen Truppen durch Flächenbombardements großer Städte in Ostdeutschland die dadurch entstehende Verwirrung ausnutzen und so die Bewegung deutscher Truppen aus dem Westen der Zielstädte behindern könnten.
Am 27. Januar 1945 sandte Sir Archibald Sinclair von der RAF, angesichts der Schlussfolgerung des Alliierten Joint Intelligence Command, dass die Deutschen die Ostfront mit einer halben Million Mann (bis zu 42 Divisionen) verstärken könnten, an Churchill die Empfehlung, Berlin, Dresden, Chemnitz, Leipzig oder andere große Städte mit verfügbaren Ressourcen zu bombardieren, um effiziente feindliche Bewegungen zu behindern, sollte eine solche Verstärkung von Berlin aus angeordnet werden.
Ein Blick vom Rathaus auf die geräumte ehemalige Innenstadt. 1955.
Die Bombardierung Dresdens begann in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar, als 796 britische Lancaster- und 9 Mosquito-Flugzeuge versetzt wurden und beim ersten Bombenangriff 1.478 Tonnen Sprengstoff und 1.182 Tonnen Brandbomben und beim zweiten Angriff 800 Tonnen Bomben abwarfen.
Die Brandbomben enthielten brennbare Chemikalien wie Magnesium, Phosphor oder Vaseline/Napalm.
Es wurde behauptet, dass sich aufgrund der extremen Temperaturen im Inneren der Gebäude, die durch die gewaltigen Brände verursacht wurden, Luftströmungen bildeten, die Menschen auf der Flucht in die brennenden Gebäude sogen.
Drei Stunden später warfen 529 Lancaster-Bomber 1.800 Tonnen Bomben ab. Am nächsten Tag warfen 311 amerikan ische B-17-Bomber 771 Tonnen Bomben ab, während die begleitenden Mustang-Kampfflugzeuge den Verkehr (ohne Unterscheidung zwischen Militär und Zivil) auf den Straßen beschossen und weiteres Chaos anrichteten.
Eine Statue Martin Luthers liegt umgestürzt vor den Ruinen der Frauenkirche. 1945.
Margaret Freyer, a Dresden resident, recalled: The firestorm is incredible, there are calls for help and screams from somewhere but all around is one single inferno. To my left I suddenly see a woman. I can see her to this day and shall never forget it.
She carries a bundle in her arms, it is her baby. She runs, she falls, and the child flies in an arc into the fire…. Insane fear grips me and from then on I repeat one simple sentence to myself, ‘I don’t want to burn to death’.
The ruins of the Frauenkirche and the dome of the Kunstakademie.
Lothar Metzger, another Dresden resident who was only nine years old at the time, recalled: We did not recognize our street anymore.
Fire, only fire wherever we looked. Our 4th floor did not exist anymore. The broken remains of our house were burning.
On the streets there were burning vehicles and carts with refugees, people, horses, all of them screaming and shouting in fear of death.
I saw hurt women, children, old people searching a way through ruins and flames…. All the time the hot wind of the firestorm threw people back into the burning houses they were trying to escape from. I cannot forget these terrible details. I can never forget them.
Dresden in ruins. 1945.
The bombing methods used by the Allied were to encourage total destruction of buildings: the high explosive bombs first exposed the wood frames of buildings, then the incendiary bombs ignited the wood, and finally followed by various explosives to hamper the firefighting efforts.
The results were devastating. 24,866 out of 28,410 houses in the inner city of Dresden were destroyed, many of them schools, hospitals, and churches.
Estimates of deaths range from 25,000 to more than 60,000 (the official German report stated 25,000 estimated with 21,271 registered burials).
Once World War Two ended, the Dresden’s survivors began the daunting task of cleaning and rebuilding their city. The volunteers spent years clearing the rubble by hand and carting it away.
Residents ride trams through the rubble of the city. 1946.
Many of the city’s important historic buildings were reconstructed, including the Semper Opera House and the Zwinger Palace, although the city leaders chose to rebuild large areas of the city in a “socialist modern” style, partly for economic reasons, but also to break away from the city’s past as the royal capital of Saxony and a stronghold of the German bourgeoisie.
Some of the ruins of churches, royal buildings and palaces, such as the Gothic Sophienkirche, the Alberttheater and the Wackerbarth-Palais, were razed by the Soviet and East German authorities in the 1950s and 1960s rather than being repaired.
The Frauenkirche church, arguably the city’s centerpiece, didn’t get completely rebuilt until some 60 years after the war. Compared to West Germany, the majority of historic buildings were saved.
Volunteers spend a Sunday morning clearing rubble. 1946.
Propagandaleiter Heinz Grunewald, Bürgermeister Walter Weidauer und Architekt Dr. C. Herbert besprechen Pläne zum Wiederaufbau der Stadt. 1946.
Gustav und Alma Piltz helfen bei der Trümmerräumung. 1946.
Gustav und Alma Piltz helfen bei der Trümmerräumung. 1946.
Frauen räumen Trümmer aus der Zwinger-Galerie. 1946.
Ein Mann arbeitet an der Restaurierung der Zwinger-Kunstgalerie. 1946.
Frauen räumen Trümmer aus der Zwinger-Galerie. 1946.
Arbeiter bauen ein maßstabsgetreues Modell von Dresden, wie es 1958 nach dem Wiederaufbau durch die russische Besatzungsmacht aussehen sollte. 1946.
Freiwillige räumen an einem Sonntagmorgen Trümmer weg. 1946.
Wiederaufbau Dresdens. 1946.
Frauen reichen Ziegelsteine auf einem zerstörten Gebäude weiter. 1946.
Ein Mann repariert eine beschädigte Statue. 1949.
Menschen räumen Trümmer vor der Ruine der Frauenkirche weg. 1952.
Dresden im Jahr 1956.
Schafe grasen nahe der Ruine der Frauenkirche. 1957.
Dresden im Jahr 1961.
Ein Modell der geplanten Bebauung im Stadtzentrum. 1969.
Dresden 1969.
(Bildnachweis: Ullstein Bild / Keystone Features/ Hulton Archive / Getty Images / ww2db.com).