Im Oktober 1939 errang das deutsche U-Boot U 47 unter dem Kommando von Kapitänleutnant Günther Prien einen der kühnsten und gefeiertsten Siege der frühen Phase des Zweiten Weltkriegs. Das U-Boot infiltrierte erfolgreich den schwer verteidigten britischen Marinestützpunkt in Scapa Flow und torpedierte das Schlachtschiff HMS Royal Oak der Royal Navy, wobei über 800 britische Seeleute ums Leben kamen. Dieser kühne Angriff demonstrierte nicht nur die Verwundbarkeit der britischen Flotte, sondern machte Prien und seine Besatzung im nationalsozialistischen Deutschland auch zu Nationalhelden.
Nach ihrer Rückkehr von der Mission wurde U 47 im Kieler Hafen, einem wichtigen Marinestützpunkt in Norddeutschland, mit großem Jubel empfangen. Das Foto zeigt das U-Boot, wie es triumphierend durch den Hafen fährt und von jubelnden Menschenmengen und Militärbeamten begrüßt wird. Das Ereignis war Teil einer großen Feier, die von der Nazi-Propaganda inszeniert wurde, um die Moral zu stärken und die Stärke der deutschen Marine zu demonstrieren. Adolf Hitler lud Prien und seine Mannschaft persönlich nach Berlin ein, wo ihnen hohe militärische Ehren verliehen wurden, darunter das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes für Prien.
Der Untergang der HMS Royal Oak hatte bedeutende strategische und psychologische Auswirkungen. Er deckte die Schwächen der britischen Marineverteidigung auf und verstärkte die wachsende Bedrohung durch deutsche U-Boote im Nordatlantik. Trotz früher Erfolge standen U-Boot-Operationen später jedoch vor zunehmenden Herausforderungen, da die Alliierten effektivere U-Boot-Abwehrtaktiken entwickelten.
Dennoch bleibt das Bild von U 47 im Kieler Hafen ein starkes Symbol für eine der berühmtesten Kriegsleistungen der Kriegsmarine und markiert einen kurzen, aber bedeutenden Triumph in der frühen Atlantikschlacht.