GIs nutzen erbeutete deutsche MG 151/20-Flak in Remagen gegen Luftwaffe-Angriffe – März 1945.H
m 7. März 1945 gelang es den alliierten Streitkräften, die strategisch wichtige Ludendorff-Brücke bei Remagen einzunehmen. Dies war ein entscheidender Moment im Zweiten Weltkrieg, da es den US-Truppen ermöglichte, eine schnelle Überquerung des Rheins durchzuführen und die deutsche Verteidigung zu destabilisieren. Die deutsche Wehrmacht und insbesondere die Luftwaffe reagierten umgehend mit massiven Gegenangriffen, um die Brücke zu zerstören und den alliierten Vormarsch zu verlangsamen.
Während dieser Zeit setzten amerikanische Truppen erbeutete deutsche MG 151/20-Flakgeschütze ein, um die anhaltenden Luftangriffe der Luftwaffe abzuwehren. Diese Maschinenkanonen waren ursprünglich für den Einsatz in Flugzeugen konzipiert, wurden jedoch auch in Bodeneinheiten zur Flugabwehr genutzt. Die MG 151/20 war eine leistungsfähige Waffe mit einer Kalibergröße von 20 mm und einer hohen Feuerrate, die sie besonders effektiv gegen niedrig fliegende feindliche Flugzeuge machte.
Die harten Kämpfe um die Brücke
Nach der Einnahme der Brücke entsandte die deutsche Luftwaffe insgesamt 367 Flugzeuge, um die Brücke zu bombardieren und ihren Einsturz zu erzwingen. Die Luftangriffe dauerten bis zum 17. März an, als die Brücke schließlich aufgrund struktureller Schwächen einstürzte. Während dieser zehn Tage fanden einige der intensivsten Luftabwehrgefechte in der Geschichte der US-Armee statt.
Amerikanische Infanteristen der 9. US-Infanteriedivision errichteten rund um die Brücke starke Flakstellungen und nutzten eine Vielzahl von Waffen, darunter auch die erbeutete deutsche MG 151/20. Diese Maschinenkanone war in der Lage, gegnerische Jagdbomber und Sturzkampfflugzeuge effektiv abzuwehren und trug dazu bei, dass viele Angriffe der Luftwaffe fehlschlugen. Besonders bemerkenswert war der Einsatz einer speziellen Variante, des sogenannten MG 151/20 Drilling, das drei dieser Kanonen auf einer Plattform vereinte.
Das MG 151/20 – eine vielseitige Waffe
Die MG 151/20 wurde von der deutschen Waffenfabrik Mauser entwickelt und war eine der erfolgreichsten Maschinenkanonen der Wehrmacht. Ursprünglich in deutschen Kampfflugzeugen wie der Messerschmitt Bf 109 und der Focke-Wulf Fw 190 eingesetzt, fand sie später auch Verwendung als Flugabwehrwaffe. Als die Luftwaffe im späteren Verlauf des Krieges zunehmend auf schwerere 30-mm-Kanonen umstieg, wurden viele der MG 151/20 für den Einsatz als Boden-Flak umfunktioniert.
Die Vorteile der Waffe lagen in ihrer hohen Feuerrate, Durchschlagskraft und ihrer relativ kompakten Bauweise. In den Händen der amerikanischen GIs wurde sie zu einem wertvollen Hilfsmittel, um die deutschen Angriffe auf die Ludendorff-Brücke abzuwehren.
Bedeutung der Schlacht um Remagen
Die erfolgreiche Verteidigung der Ludendorff-Brücke war ein entscheidender Sieg für die Alliierten. Durch die schnelle Überquerung des Rheins konnten sie tief in deutsches Gebiet eindringen und die letzten Verteidigungslinien der Wehrmacht zerschlagen. Die Brücke selbst war ein Symbol für den alliierten Vormarsch und ein schwerer Schlag für das deutsche Militär.
Obwohl die Brücke am 17. März 1945 einstürzte, hatten die Alliierten in der Zwischenzeit bereits mehrere Pontonbrücken errichtet, sodass der Einsturz keine größere strategische Auswirkung mehr hatte. Die schweren Flakgefechte, in denen auch erbeutete deutsche Waffen wie das MG 151/20 zum Einsatz kamen, bleiben als eine der intensivsten Luftabwehrschlachten in der Geschichte des Zweiten Weltkriegs in Erinnerung.