Der Flammenwerfer ist ein schreckliches Biest, das Soldaten und Zivilisten gleichermaßen vernichtet. Der totale Krieg zwingt die Menschen dazu, neue und effizientere Tötungsmethoden zu entwickeln. Doch eine der schrecklichsten ist der Flammenwerfer, eine wahrhaft grausame Waffe.

Im Ersten Weltkrieg wurde die industrielle Revolution auf dem Schlachtfeld entfesselt. Was einst von manchen als ritterliches Unterfangen angesehen wurde, entpuppte sich nun als grausame Höllenlandschaft aus Stacheldraht, Giftgas und ratternden Maschinengewehren.

In einem Land des mechanisierten Todes konnte der Flammenwerfer k ampferprobte Truppen in regelrechte Angst und Schrecken versetzen. Die deutsche Armee nutzte dies zu ihrem Vorteil und arbeitete fleißig am Ausbau und der Verbesserung ihres Flammenwerferprogramms.
Ursprünge des Waffenfeuers
Feuer ist keine moderne Waffe. Seit über 2.000 Jahren nutzen Männer Feuer auf dem Schlachtfeld, um den Ausgang von Kriegen zu beeinflussen. Schon alte chinesische, griechische und arabische Krieger nutzten Flammen in der einen oder anderen Form. Der Einsatz des sogenannten Griechischen Feuers in Seeschlachten durch Römer und Byzantiner ist legendär.

Sowohl die Chinesen als auch die Araber entwickelten einfache Projektoren, die brennbares Öl durch verschiedene Pumpmechanismen abgeben konnten.
Flammenwerfer: Der deutsche Flammenwerfer
Der Begriff „Flammenwerfer“ leitet sich vom deutschen Begriff „Flammenwerfer“ ab. Der moderne Flammenwerfer erlangte im Ersten Weltkrieg Bekanntheit. Ein Großteil der Geschichte der Flammenwerfer ist jedoch in Vergessenheit geraten und durch Mythen und Fehlinformationen ersetzt worden, die sowohl von Hollywood als auch von faulen Historikern verbreitet wurden.

Während einige Informationen über den Einsatz von Flammenwerfern in Deutschland während der alliierten Bombenangriffe auf das Land im Zweiten Weltkrieg verloren gingen, sind in Archiven weltweit noch zahlreiche Informationen vorhanden. Man muss nur suchen. Deutschkenntnisse sind hilfreich.
Frühe Entwicklung
Der erste Flammenwerfer moderner Bauart wurde offenbar 1901 in Deutschland von Richard Fiedler patentiert. Im selben Jahr finanzierte die deutsche Armee seine weitere Arbeit an Flammenwerferkonstruktionen. Fiedler, ein Privatmann, entwarf mehrere Flammenwerfermodelle und präsentierte der deutschen Armee 1905 ein funktionsfähiges Produkt. Aufgrund der erhaltenen Rückmeldungen wurden 1908 zwei Versionen des Flammenwerfers an die Armee ausgeliefert.

Etwa zur gleichen Zeit begann ein vielseitig begabter Mann namens Bernhard Reddemann mit eigenen Experimenten zur Entwicklung von Flammenwerfern. Reddemann war bis 1903 Offizier in einem deutschen Pionierbataillon. Dann wechselte er zum Reserveoffizier und blieb in einer Pioniereinheit. Pioniere waren spezialisierte Truppen, die häufig für die Zerstörung von Befestigungen, die Errichtung von Stützpunkten und den Einsatz spezieller Waffen zuständig waren.

Im zivilen Leben war Reddeman Feuerwehrchef mit Jura- und Ingenieurabschlüssen. Er war fasziniert vom Einsatz von Kerosin als Waffe im Russisch-Japanischen Krieg von 1904–1905. Er kombinierte sein Wissen über das Wasserpumpen aus der Brandbekämpfung mit der Idee, Feuer gegen Befestigungen einzusetzen, und entwickelte einen Flammenwerfer zur Verteidigung einer festen Stellung. Mithilfe von Feuerlöschpumpen experimentierte er mit verschiedenen Petroleummischungen, um eine wirksame Mischung zu finden.

Mit Kriegsbeginn kehrte Reddemann in den aktiven Dienst zurück. Im zweiten Kriegsjahr führte er ein Bataillon Flammenwerfer-Pioniere an. Aufgrund ihrer Erfolge wurde unter Reddemanns Kommando ein Flammenwerfer-Regiment aufgestellt. Man könnte argumentieren: Wenn Fiedler der Erfinder des modernen Flammenwerfers ist, war Reddemann der Taktiker, der die Waffe auf dem Schlachtfeld einsatzfähig machte.
Deutsche Flammenwerfertypen
Als Fiedler 1908 seine Flammenwerfer an die Armee lieferte, präsentierte er zwei Entwürfe: den Großflammenwerfer und den Kleinflammenwerfer. Beide durchliefen eine Reihe von Weiterentwicklungen, die häufig auf dem Feedback von Reddemanns Pionieren basierten.
