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Flammenwerfer – Deutsche Flammenwerfer aus dem Ersten Weltkrieg_L

Der Flammenwerfer ist ein schreckliches Biest, das Soldaten und Zivilisten gleichermaßen vernichtet. Der totale Krieg zwingt die Menschen dazu, neue und effizientere Tötungsmethoden zu entwickeln. Doch eine der schrecklichsten ist der Flammenwerfer, eine wahrhaft grausame Waffe.

Flammenwerfer gegen Panzer
Ein deutsches Flammenwerferteam greift einen britischen Panzer aus nächster Nähe an der Somme in Frankreich an. Foto: NARA

Im Ersten Weltkrieg wurde die industrielle Revolution auf dem Schlachtfeld entfesselt. Was einst von manchen als ritterliches Unterfangen angesehen wurde, entpuppte sich nun als grausame Höllenlandschaft aus Stacheldraht, Giftgas und ratternden Maschinengewehren.

Üben mit Grof-Flammenwerfern
Deutsche Truppen üben 1917 den Einsatz von Großflammenwerfern. Großflammenwerfer waren nicht für Mobilität ausgelegt. Foto: NARA

In einem Land des mechanisierten Todes konnte der Flammenwerfer k ampferprobte Truppen in regelrechte Angst und Schrecken versetzen. Die deutsche Armee nutzte dies zu ihrem Vorteil und arbeitete fleißig am Ausbau und der Verbesserung ihres Flammenwerferprogramms.

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Ursprünge des Waffenfeuers

Feuer ist keine moderne Waffe. Seit über 2.000 Jahren nutzen Männer Feuer auf dem Schlachtfeld, um den Ausgang von Kriegen zu beeinflussen. Schon alte chinesische, griechische und arabische Krieger nutzten Flammen in der einen oder anderen Form. Der Einsatz des sogenannten Griechischen Feuers in Seeschlachten durch Römer und Byzantiner ist legendär.

deutsche Flammenwerfertaktiken in Schützengräben
Deutsche Truppen simulieren einen Angriff mit Flammenwerfern. Der abgebildete Flammenwerfer vom Typ Kleif wird vom zweiten Mann getragen, während der Lanzenführer über die Schulter feuert. Foto: NARA

Sowohl die Chinesen als auch die Araber entwickelten einfache Projektoren, die brennbares Öl durch verschiedene Pumpmechanismen abgeben konnten.

Flammenwerfer: Der deutsche Flammenwerfer

Der Begriff „Flammenwerfer“ leitet sich vom deutschen Begriff „Flammenwerfer“ ab. Der moderne Flammenwerfer erlangte im Ersten Weltkrieg Bekanntheit. Ein Großteil der Geschichte der Flammenwerfer ist jedoch in Vergessenheit geraten und durch Mythen und Fehlinformationen ersetzt worden, die sowohl von Hollywood als auch von faulen Historikern verbreitet wurden.

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Deutsches Flammenwerfer-Team im Ersten Weltkrieg
Ein deutsches Flammenwerferteam bereitet einen simulierten Angriff auf deutsche Offiziere vor. Sie verwenden einen Flammenwerfer vom Typ Kleif. Foto: NARA

Während einige Informationen über den Einsatz von Flammenwerfern in Deutschland während der alliierten Bombenangriffe auf das Land im Zweiten Weltkrieg verloren gingen, sind in Archiven weltweit noch zahlreiche Informationen vorhanden. Man muss nur suchen. Deutschkenntnisse sind hilfreich.

Frühe Entwicklung

Der erste Flammenwerfer moderner Bauart wurde offenbar 1901 in Deutschland von Richard Fiedler patentiert. Im selben Jahr finanzierte die deutsche Armee seine weitere Arbeit an Flammenwerferkonstruktionen. Fiedler, ein Privatmann, entwarf mehrere Flammenwerfermodelle und präsentierte der deutschen Armee 1905 ein funktionsfähiges Produkt. Aufgrund der erhaltenen Rückmeldungen wurden 1908 zwei Versionen des Flammenwerfers an die Armee ausgeliefert.

deutsches Flammenwerferdiagramm
Eine US-amerikanische Konstruktionszeichnung eines deutschen Flammenwerfers vom Januar 1918. Das Design ist einfach, aber in seiner Wirkung erschreckend. Foto: NARA

Etwa zur gleichen Zeit begann ein vielseitig begabter Mann namens Bernhard Reddemann mit eigenen Experimenten zur Entwicklung von Flammenwerfern. Reddemann war bis 1903 Offizier in einem deutschen Pionierbataillon. Dann wechselte er zum Reserveoffizier und blieb in einer Pioniereinheit. Pioniere waren spezialisierte Truppen, die häufig für die Zerstörung von Befestigungen, die Errichtung von Stützpunkten und den Einsatz spezieller Waffen zuständig waren.

Amerikaner mit erbeuteten Wex-Flammenwerfern
Diese auch als „Flüssigkeitsfeuergeräte“ bekannten Flammenwerfer vom Typ Wex wurden am 6. März 1918 bei einem Angriff in der Nähe von Ménil-la-Tour in Frankreich von amerikanischen Soldaten erbeutet. Foto: NARA

Im zivilen Leben war Reddeman Feuerwehrchef mit Jura- und Ingenieurabschlüssen. Er war fasziniert vom Einsatz von Kerosin als Waffe im Russisch-Japanischen Krieg von 1904–1905. Er kombinierte sein Wissen über das Wasserpumpen aus der Brandbekämpfung mit der Idee, Feuer gegen Befestigungen einzusetzen, und entwickelte einen Flammenwerfer zur Verteidigung einer festen Stellung. Mithilfe von Feuerlöschpumpen experimentierte er mit verschiedenen Petroleummischungen, um eine wirksame Mischung zu finden.

Grof Flammenwerfer-Übung im Jahr 1915
Flammenwerfertruppen demonstrierten 1915 Generalsoffizieren den Einsatz dieser Waffen. Foto: NARA

Mit Kriegsbeginn kehrte Reddemann in den aktiven Dienst zurück. Im zweiten Kriegsjahr führte er ein Bataillon Flammenwerfer-Pioniere an. Aufgrund ihrer Erfolge wurde unter Reddemanns Kommando ein Flammenwerfer-Regiment aufgestellt. Man könnte argumentieren: Wenn Fiedler der Erfinder des modernen Flammenwerfers ist, war Reddemann der Taktiker, der die Waffe auf dem Schlachtfeld einsatzfähig machte.

Deutsche Flammenwerfertypen

Als Fiedler 1908 seine Flammenwerfer an die Armee lieferte, präsentierte er zwei Entwürfe: den Großflammenwerfer und den Kleinflammenwerfer. Beide durchliefen eine Reihe von Weiterentwicklungen, die häufig auf dem Feedback von Reddemanns Pionieren basierten.

Amerikaner mit Wex-Flammenwerfer
US-Soldaten testen am 16. Oktober 1918 einen erbeuteten deutschen Wex-Flammenwerfer in der Nähe von Marne, Frankreich. Foto: NARA

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