Die Loschwitzer Schwebebahn kurz nach ihrer Inbetriebnahme 1901,
hier noch mit Vorsetzwagen, diese wurden Anfang der 30er entfernt.
Gegen Ende des 20. Jahrhunderts entstand der
Wunsch, die Straßenbahnendstellen Loschwitz, betrieben ab 1895, und Oberloschwitz, betrieben ab 1899, miteinander zu verknüpfen. Jedoch wurde die Verbindung dieser beiden Linien mit einer Adhäsionsbahn oder mit einer Standseilbahn als wirklichkeitsfremd und nicht realisierbar abgelehnt.
Angestrengte Überlegungen ließen schließlich ein Projekt reifen, das dem System Eugen Langens ähnelte. Seine Patentschrift und die inzwischen Gestalt annehmende Ausführung in Elberfeld, wo bereits im Frühjahr 1898 mit dem Schwebebahnbau begonnen wurde, gaben hierzu den Ausschlag. Planung und Bau unterstanden, analog zum Wuppertal,
ebenfalls der
Continentale Gesellschaft für elektrische Unternehmungen mit Sitz in Nürnberg.
Am 16. Juli 1898 erteilten die Behörden daraufhin dem späteren Betreiber Elektra AG
aus Dresden die
Konzession zum Bahnbau in Loschwitz.
Die ersten Bauarbeiten begannen im Herbst 1898. Die Montage des stählernen Traggerüstes erfolgte von der Bergstation aus talwärts. Für die Talstation konnte das eigentlich angedachte Grundstück Pillnitzer Landstraße 3 nicht erworben werden, so dass die – ursprünglich gerade projektierte – Trasse im unteren Bereich einen Bogen von 120 Metern Radius erhalten musste. Die Stützen und die dazwischenliegenden Fahrschienenträger wurden am Boden montiert und dann im Ganzen hochgezogen. Auf den bereits fertiggestellten Fahrschienenträgern lief ein fahrbares Gerüst, das ein Arbeiten im Vorbau ermöglichte. Bauausführende Firma war die Vereinigte Maschinenbau AG aus Nürnberg, heute MAN. Das Unternehmen lieferte auch die Fahrbetriebsmittel, die Maschinenanlagen, der Kessel für den Dampfbetrieb sowie das Zugseil kamen hingegen von der örtlichen
Schiffswerft Übigau.
Der Transport erfolgte auf Lastkähnen nach Loschwitz und anschließend mit Pferdefuhrwerken zur oberen Station. Der Bau der Schwebebahn bereitete jedoch größere Schwierigkeiten, die letztlich die – ursprünglich für das Jahr 1900 vorgesehene – Inbetriebnahme bis zum 6. Mai 1901 verzögerten. An der feierlichen Eröffnung an jenem Tag nahm auch Prinz Friedrich August von Sachsen teil, der reguläre Fahrplanbetrieb begann am 7. Mai 1901.
Die Bergstation hieß
dabei ursprünglich
Rochwitzer Höhe.
Im Jahr 1909 wurde die Verbunddampfmaschine durch einen Gleichstrommotor ersetzt, am 1. Januar 1912 übernahm die Städtische Straßenbahn zu Dresden die Betriebsführung von der Elektra AG.
Seit der Eingemeindung von Loschwitz nach Dresden im Jahr 1921 gehört die Schwebebahn zum Dresdner Stadtgebiet.
Der Fahrpreis von einem Groschen für eine Berg- oder Talfahrt blieb ab 1931 für viele Jahre konstant, zu Zeiten der Deutschen Demokratischen Republik entrichteten die Fahrgäste den Fahrpreis dabei mittels in den Stationen aufgestellter
Zahlboxen.
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