Das Maxim-Maschinengewehr von 1884 veränderte den Verlauf der Kriegsführung und prägte den Ersten Weltkrieg. Sein Erfinder war Hiram Maxim, ein gebürtiger Amerikaner, der bis dahin mehrere Maschinen erfunden hatte. Maxim soll die Idee für ein Maschinengewehr entwickelt haben, als er den Rückstoß eines Gewehrs spürte. Seine Konstruktion war der erste rückstoßbetriebene Zündmechanismus.
Das erste Maxim-Maschinengewehr wurde 1883 eingeführt und von der britischen Armee in mehreren Feldzügen eingesetzt. Es feuerte mit einer Schussrate von 600 Schuss pro Minute (RPM). Die Zuführung erfolgte über 250 Schuss Stoffgurte. Das Kaliber betrug 7,92 x 57 mm. Insgesamt bestand das Gewehr aus 235 Einzelteilen.

Das Maxim verfügte über einen metallischen Wassermantel um den Lauf, der dessen Überhitzung verhinderte. Der Wassertank fasste vier Liter Wasser und reichte damit aus, um die Waffe für 2.000 bis 2.500 Schüsse zu kühlen. Ein Problem des MG-08 war, dass erhitztes Wasser, insbesondere im Winter, Dampf aufsteigen ließ, was die Position der Waffe leicht verriet.
Dieses Konzept ist auch heute noch im Einsatz. Dabei wird der Mechanismus durch den Rückstoß einer Patrone betätigt, wodurch eine Patrone ausgeworfen und die nächste in die Kammer geladen wird.
Von Deutschland übernommen
Deutschland war aufmerksam und erkannte offenbar das Potenzial dieser neuen Waffenplattform. 1889 begann die Deutsche Schützenkommission in Zorndorf mit Schießversuchen des Maxim-Gewehrs. Ursprünglich galt das Maschinengewehr als Artillerie. 1898 begann jedoch die deutsche leichte Infanterie mit Versuchen. Zunächst wurden die Geschütze auf Pferdewagen montiert. Auch die deutsche Marine setzte das MG08 auf Schiffen ein.
Ihr Maschinengewehr 08 (benannt nach dem Jahr seiner Einführung, 1908) war Deutschlands erstes schweres Maschinengewehr. Ähnlich wie das Maxim verfügte das MG08 über eine wassergekühlte Ummantelung für den Lauf.

Das MG08-Maschinengewehr selbst wog rund 27 Kilogramm. Zusammen mit der vierbeinigen Schlittenhalterung wog das gesamte Gerät rund 63 Kilogramm, ohne Wasserkanister und Munitionsvorrat. Neben der Schlittenhalterung befanden sich zusätzliche Läufe, Werkzeuge und Ölbehälter, die alle am Schlitten befestigt waren. Ein Team von vier Soldaten war erforderlich, um das gesamte Gewehr samt Zubehör zu bewegen.

Der Schlitten ließ sich zu einer flachen, trageähnlichen Einheit zusammenfalten, die von zwei Soldaten getragen werden konnte. Die anderen beiden trugen den Wasserkanister und die Munitionskisten. Eine vierköpfige Besatzung war beim MG08 Standard.
Das MG08 wurde sowohl in Berlin als auch in Spandau produziert. Tatsächlich wurde das Maschinengewehr unter dem Spitznamen „Spandau“ bekannt.
Als im August 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, verfügte Deutschland über rund 12.000 MG08-Maschinengewehre und produzierte monatlich etwa 200 Stück. Deutschland erkannte schnell die Bedeutung des Maschinengewehrs im Krieg und steigerte die Produktion drastisch. 1916 produzierte man bereits 3.000 Stück pro Monat. Bis 1917 stieg diese Zahl auf 14.400 Stück pro Monat.
Die maximale effektive Reichweite wurde auf 1835 m geschätzt, die maximale Reichweite betrug jedoch nur etwa 3735 m. Bei der maximalen Reichweite war die Genauigkeit nicht gut.
Die Lauflänge des MG08 betrug 28 Zoll. Die Mündungsgeschwindigkeit wird mit 2.953 Fuß pro Sekunde angegeben.
Interessant ist, dass über zwei Drittel der im Ersten Weltkrieg von Deutschland für Kleinwaffen verbrauchten Munition mit Maschinengewehren abgefeuert wurden.
Stagnation – Grabenkrieg
Die Feuerrate des MG08 lag zwischen 500 und 600 Schuss pro Minute. Schwere Maschinengewehre führten zu einem Patt im Stellungskrieg, in dem keine Seite erfolgreich vorrücken konnte, da Angriffe fast garantiert selbstmörderisch waren. Beide Seiten begannen im Stellungskrieg zu kämpfen. Das heißt nicht, dass es nicht zeitweise zu Vorstößen kam, aber sie forderten unglaublich viele Menschenleben.


Während dieser Stagnation wurde die Artillerie zu einem weiteren tödlichen Feind für die Soldaten in den Schützengräben.
Fortschritte
Die Deutschen waren nicht damit zufrieden, das schwere Maschinengewehr nur als Verteidigungswaffe einzusetzen, sondern bemühten sich auch, es mobiler zu gestalten. Sie setzten mobilere Stative ein, die es ermöglichten, das Gewehr nach vorne zu tragen, sodass die Truppen leichter damit vorrücken konnten. Ein Soldat trug das Gewehr, der andere das Stativ.

Der Nachteil bestand darin, dass die Soldaten im Niemandsland anhalten mussten, um die Waffe aufzustellen, was ihre Gesundheit gefährden konnte.
Eine neue Version namens MG08/15 wurde entwickelt, bei der der Pistolengriff durch Spatengriffe ersetzt wurde. Ein Zweibein und ein Gewehrschaft wurden hinzugefügt. Obwohl das Gewehr weiterhin mit Munitionsgurten abgefeuert werden konnte, konnte seitlich ein Trommelmagazin angebracht werden. All diese Änderungen machten die Waffe leichter und erhöhten ihre Mobilität. In dieser Konfiguration konnte das MG08/15 von einer kleinen Zweimannbesatzung bedient werden, die problemlos mit der Waffe vorrücken konnte.

Das MG08/15 konnte abgefeuert werden, während der Schütze zu Fuß auf den Feind zuging, während das Zweibein hauptsächlich zur Verteidigung eingesetzt wurde. Allerdings wog das MG08/15 immer noch 18 kg und war daher bei einem Angriff zusätzlich zum Munitionsvorrat ein unhandliches Gerät. Es war immer noch wassergekühlt. Wenn die Stoffmunitionsgurte nass wurden, dehnten sie sich oft, was zu Problemen beim Herausziehen der Waffe führte.

Gegen Kriegsende wurde eine luftgekühlte Version mit einem schwereren Lauf eingeführt. Der schwerere Lauf sollte Überhitzung verhindern und war zudem austauschbar. Der Laufwechsel im Feld erwies sich jedoch als zu kompliziert. Diese luftgekühlten Modelle wurden auch in Flugzeugen eingesetzt, zunächst in Einzel-, dann in Doppellafetten. Sie wurden ebenfalls an der Flugzeugverkleidung montiert und mit der Zündung über den Propeller synchronisiert.
Der austauschbare Lauf wurde später schließlich auch in den Maschinengewehren MG-34 und MG-42 übernommen. Insbesondere beim MG-42 konnte der Laufwechsel extrem schnell und effizient durchgeführt werden (in typisch deutscher Manier). Aber das betrifft ein anderes Thema.
Zusammenfassung
Bis Kriegsende war das MG08/15 das am häufigsten verwendete Maschinengewehr im deutschen Bestand. Pro Kompanie wurden sechs Maschinengewehre ausgegeben, was 72 Waffen pro Regiment entsprach. Insgesamt wurden über 130.000 Stück produziert.

Zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg kauften mindestens 17 Länder das Maschinengewehr, darunter Belgien, Jugoslawien und die Niederlande. Andere Länder, darunter die USA, Großbritannien, China und Russland, kopierten es.
Trotz seines hohen Alters nutzte Deutschland es im Zweiten Weltkrieg hauptsächlich zur Verteidigung des Atlantikwalls.
Der Einfluss der Maxime auf die Militärgeschichte kann nicht unterschätzt werden, da sie maßgeblich dazu beitrug, die Art und Weise der Kriegsführung zu verändern.