Noch saß die Nacht auf Berg und Schorn.
Die Uhr schlug morgens drei.
Da trommte hart am Waldsteg vorn der Bach im Takt vorbei:
Es haben schon so viele Mann die Hände am Gewehr;
nun komm ich aus dem Schlaf heran und rufe dich zum Heer!
Und als ich vor dem Herde stand im Kegelschein der Glut, da dacht’ ich denn:
in kühlem Sand rinnt draußen längst schon Blut …
Die Mutter sprach, nach ihrem Brauch:
Mein Gott! Es muß halt sein.
Viel andre Mütter weinen auch.
Du gehst ja nicht allein.
Das Werkstattkleid von gestern hing am Nagel. Und vorm Haus, auf grauer Morgenstraße, ging ein Trupp zur Bahn hinaus.
Hart stampfen sie im Werkmannschuh,
vorm Tanze ohne Spaß,
den Gräbern des Vergangnen zu mit Fahne, Horn und Baß.
Und meine Schwester stand beim Tisch und schnürte mir den Pack voll guten Brotes, rindenfrisch, und Rauchfleisch und Tabak.
Vorm Fenster war, schon klar zur Sicht,
der Scheidetag umlaubt,
wob Heilandsdorn und Gotteslicht um jedes Weibes Haupt.
Gar quellentief lag manches Wort,
die Stunde wog zu schwer . ..
Aus Männerkehlen kam vom Ort Gesang und Jauchzen her.
Ein Finklein schrie am Brunnengrand und meine Mutter schwieg.
Noch fühlt’ ich ihre weiche Hand – dann ging ich in den Krieg.
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