Das Wrack einer Ju 87D Stuka des deutschen Sturzkampfgeschwaders 3, Nordafrika, 1942.L
Die Junkers Ju 87, besser bekannt als „Stuka“, war eines der bekanntesten deutschen Kampfflugzeuge im Zweiten Weltkrieg. Sie wurde vor allem für ihre Präzision im Sturzangriff und das markante Heulen der Sirenen (den sogenannten „Jericho-Trompeten“) gefürchtet. Das Sturzkampfgeschwader 3 (StG 3) setzte dieses Flugzeug in zahlreichen Feldzügen ein, darunter auch im brutalen Wüstenkrieg in Nordafrika.
Die Ju 87D – Verbesserte Stuka für den Wüsteneinsatz
Die Ju 87D war eine modernisierte Version der ursprünglichen Stuka-Modelle mit einem stärkeren Motor und besserer Panzerung. Ihre Bewaffnung bestand aus zwei 7,92-mm-MG 17 Maschinengewehren in den Tragflächen und einem MG 81Z für den Heckschützen. Sie konnte bis zu 1.800 kg Bomben tragen, was sie zu einer gefährlichen Waffe gegen feindliche Panzer und Stellungen machte.
Trotz dieser Verbesserungen hatte die Ju 87D eine entscheidende Schwäche: Sie war langsam und wenig manövrierfähig, was sie zu einer leichten Beute für feindliche Jäger machte. Besonders in Nordafrika, wo die britische Royal Air Force mit schnellen Spitfires und Hurricanes operierte, erlitten die Stukas zunehmend Verluste.
Einsatz der Ju 87D in Nordafrika
Das StG 3 spielte eine wichtige Rolle in der Unterstützung der deutschen Afrikakorps unter Generalfeldmarschall Erwin Rommel. Stukas griffen britische Nachschublinien, gepanzerte Verbände und Verteidigungsstellungen an. In den frühen Phasen des Feldzugs erzielten sie große Erfolge und trugen zu deutschen Siegen wie der Einnahme von Tobruk bei.
Doch 1942 änderte sich das Blatt. Nach der Ersten Schlacht von El Alamein im Juli und besonders nach der Zweiten Schlacht von El Alamein im Oktober gerieten die Achsenmächte in die Defensive. Die alliierten Luftstreitkräfte wurden stärker und besser organisiert. Ohne ausreichende Jagdschutzbegleitung waren die Stukas leichte Ziele für feindliche Flugzeuge.
Das Wrack einer Ju 87D in der Wüste
Während des Rückzugs der deutschen Truppen kam es zu zahlreichen Luftkämpfen und Notlandungen. Das Wrack einer Ju 87D in der nordafrikanischen Wüste ist ein stilles Zeugnis dieser verlustreichen Phase des Krieges. Die sengende Sonne, Sandstürme und der raue Wüstenwind haben das Flugzeug mit der Zeit verfallen lassen.
Viele abgeschossene oder notgelandete Flugzeuge wurden später von alliierten Soldaten untersucht oder geplündert. Einzelne Wracks dienten als Ersatzteillager oder wurden aufgegeben, bis sie im Wüstensand versanken.
Fazit
Das Wrack einer Ju 87D in Nordafrika erinnert an die entscheidende Wende in der Wüstenkampagne des Zweiten Weltkriegs. Während die Stuka einst ein gefürchtetes Symbol des Blitzkriegs war, zeigte sich in Nordafrika ihre Verwundbarkeit. Nach der Niederlage der Achsenmächte 1943 in Tunesien verschwand auch die Ju 87 aus diesem Kriegsschauplatz – ein weiteres Zeichen für den sich abzeichnenden Niedergang der deutschen Luftwaffe.